Partner machen Hamburger Islamverträge zur Farce

Wieder haben Partner der Stadt Hamburg in den Verträgen mit den islamischen Verbänden am Al Quds Tag teilgenommen, bei dem die Vernichtung Israels gefordert wird. Einer von vielen Verstößen gegen den Geist der Verträge. Mein Abendblatt-Kommentar.

Das ist eine bittere Lehre für die Hamburger Politik: Die Verträge, die Hamburg mit den Islamverbänden geschlossen hat, werden immer mehr zur Farce. Ihr  Ziel war ehrenhaft: Sie sollten die Anerkennung islamischer Feiertage und einen gemeinsamen Religionsunterricht regeln, gegenseitigem Respekt  Ausdruck verleihen, auf Toleranz und die Werte der Verfassung verpflichten.

Dass es damit bei einigen Vertragspartner nicht weit her ist, hat sich nun einmal mehr gezeigt. Trotz Dutzender Appelle haben Vertreter des aus dem Iran gesteuerten IZH laut Verfassungsschutz erneut am Al Quds-Tag teilgenommen. Dort fordern auch Vertreter des Mullah-Regimes, das letztlich einen weltweiten Gottesstaat zum Ziel hat und Gegner und Homosexuelle öffentlich aufknüpft, die Vernichtung Israels. Damit haben die Herren der Blauen Moschee nun ein für allemal klar gemacht, dass sie die Verträge mit der Stadt nicht zu achten gewillt sind. Was das im Kleinen über die Vertragstreue des Iran im Großen aussagt, sei einmal dahingestellt.

So berichtet Abendblatt Online

Klar ist jedenfalls: So geht es nicht weiter. Denn dies ist nur der bisher letzte einer Reihe von Verstößen gegen den Geist der Verträge. Anfang 2017 waren aus der türkisch-islamischen Religionsanstalt Ditib, einem anderen Vertragspartner, Zeichnungen verbreitet worden, in denen der Märtyrertod verherrlicht oder das Weihnachtsfest verächtlich gemacht wurden. Und kürzlich bejubelten Ditib-Gruppen und der Chef des am Vertrag beteiligten Rates der islamischen Gemeinschaften (Schura) den türkischen Militäreinsatz gegen Kurden mit martialischen Worten und Bildern.

Dass der Senat sich Vertragspartner ausgesucht hat, die von Erdogan und aus dem Iran gesteuert werden, hat sich längst als grundlegender Konstruktionsfehler erwiesen. Wer einen toleranten, aufgeklärten und rechtsstaatskonformen Islam in Deutschland fördern will, muss sich andere Partner suchen. Es gibt jetzt nur zwei Möglichkeiten: Entweder das IZH wird aus dem Vertrag ausgeschlossen. Oder das Abkommen muss insgesamt storniert werden. Es stimmt zwar: Hysterie ist kein Kriterium für kluge Politik. Naivität aber auch nicht.

Erschienen als Kommentar(-Zwischenruf) im „Hamburger Abendblatt“ am 12. Juni 2018

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