Ole von Beust, der Feierabendsozialist

Der Hamburger CDU-Bürgermeister Ole von Beust hat (mal wieder) auf den eigenen Bürgern herumgehackt. In der Stadt werde (vor allem von „den Reichen“) angegeben „wie in Düsseldorf“, befand von Beust. Dass sein Senat das städtische Vermögen nach der jüngsten Bilanz von vier Milliarden auf 60 Millionen Euro heruntergewirtschaftet, den Haushalt ruiniert, sich bei der Elbphilharmonie um Hunderte Millionen Euro verkalkuliert und den Eltern nun die Kitagebühren drastisch erhöht hat – das ist nicht sein Thema.

Auch darüber, dass unter seiner Verantwortung die HSH Nordbank gegründet und durch gigantische Glücksspielereien auf Kosten der Bürger in die Beinahepleite geritten wurde, möchte Herr von Beust weniger gerne sprechen. Er mag auch die Verantwortung für all dies nicht übernehmen. Ihm ist seit Wochen nur an einem gelegen: „Eliten“, „Reiche“ und mittels Volksinitiativen aufbegehrende Bürger für die Probleme Hamburgs verantworlich zu machen.

Statt einer Kolumne hier ein kleiner, wütender Fernseh-Monolog gegen das abgehobene Gebaren eines Mannes, der die Geschicke dieser Stadt immerhin seit beinahe neun Jahren leitet und die (keinesfalls nur, aber in vielen Punkten eben auch negativen) Folgen seiner Politik daher zu verantworten hat.  (Inklusive eines Scharmützels mit dem NDR-Landespolitik-Chef Jürgen Heuer).

Ausschnitte aus der „Hamburger Presserunde“ auf „Hamburg 1“  zum Thema „Reiche und egoistische Stadt Hamburg?“ vom 25. April 2010. Moderation: Karl Günther Barth („Hamburger Abendblatt“). Gäste: Peter Krämer (Reeder, Multimillionär und Großspender für Schulprojekte in Afrika), Michael Göring (Vorstand der ZEIT-Stiftung), Jürgen Heuer (NDR, Landespolitik-Chef), Jens Meyer-Wellmann (WELT). Die vollständige Sendung finden Sie hier.
Eine Sammlung von Jens Meyer-Wellmanns Kolumnen über den alltäglichen Familien- und sonstigen Wahnsinn gibt es unter dem Titel „Schrei mich nicht an, ich bin ein Wunschkind“ auch als eBook bei Amazon, und zwar hier.

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