Entschuldigen Sie bitte, aber: Was tun Sie gerade? Nicht dass Siedas verraten müssten. Aber Sie dürfen, vielleicht wollen Sie sogar. Immerhin lassen mittlerweile Millionen Menschen die Welt freiwillig live an dem teilhaben, was sie gerade tun, denken oder fühlen. Auf Netzwerken wie Facebook oder Twitter veröffentlichen sie (ich auch) im Internet unentwegt, was sie umtreibt. „Bin müde“, „Trinke Kaffee in Honolulu“ oder „Ärgere mich über den Chef“, lassen sie ihre Freunde wissen – und oft stellen sie auch noch ein meist mit dem Handy geknipstes Foto dazu, das sie bei erwähnter Tätigkeit zeigt (oder den Chef in ungünstiger Pose). „What are you doing?“, fragt einen Twitter. Ich veröffentliche in diesem Moment die Antwort: „Schreibe eine Kolumne und weiß nicht weiter.“ (Kontrollieren Sie das ruhig unter www.twitter.com/jmwell).
Das ist toll, denn jetzt wissen meine Freunde um meine Schreibblockade, und vielleicht ist gerade einer in Paraguay oder Niedersachsen online und schickt mir ein paar aufmunternde Worte.

