Christoph Ahlhaus ist ein zupackender Mensch, gesegnet mit viel Energie. Deswegen schafft es der Hamburger CDU-Bürgermeister auch, mitten im Wahlkampf, zwischen all den Duellen mit seinem herablassend siegessicheren SPD-Herausforderer Olaf Scholz, in seine neue Villa in den Elbvororten zu ziehen – jedenfalls ein bisschen. Senatssprecherin Kristin Breuer hat jetzt auf die Frage, ob Ahlhaus schon umgezogen sei, mitgeteilt, der Bürgermeister ziehe derzeit „sukzessive“ von seiner Fischmarktwohnung in die Elbvilla. Er habe in seinem neuen Haus auch „schon einmal geschlafen“. Gelegentlich bringe er Sachen hin und übernachte dann dort.
Mit dieser Finte hat Ahlhaus vor allem die SPD geleimt. Die nämlich wartet seit Wochen auf die Geschichte, dass der Bürgermeister mit vielen Umzugslastern in die denkmalgeschützte Villa zieht, die für 1.005.000 Euro auf Kosten des Steuerzahlers bürgermeisterlich gesichert wurde und wird. Dann könnte die SPD fragen, wieso Ahlhaus den Steuerzahler so übermäßig belastet, wo er allen Umfragen zufolge nur noch ein paar Wochen Bürgermeister ist. Wäre Ahlhaus nicht mehr vor der Wahl umgezogen, hätte die SPD umgekehrt gefragt, warum denn das Privathaus des (dann vielleicht nur noch) Privatmannes für eine Steuermillion gesichert wird. Also zieht der gewiefte Herr Ahlhaus einfach nur ein bisschen um.
„Dieser Eiertanz setzt der Diskussion die Krone auf“, ärgert sich darob SPD-Innenpolitiker Andreas Dressel. „Ahlhaus sollte jeden Verdacht ausräumen, dass seine Villa durch die Hochrüstung an Wert gewinnt.“ Sollte dies der Fall sein, so Dressel, müsse er das Geld zurückzahlen. Schließlich hinterlasse der Mann so schon leere Kassen.
Ahlhaus glaubt das nicht. Er denkt, das Haus habe durch die ihm so lästigen Schutzmaßnahmen eher an Wert verloren.
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